Die preußischen Sturmgruppen lagen seit 2:00 Uhr in ihren Angriffsstellungen,
tiefen Gräben mit Verbindungsgräben, die sie an die dänische Stellung bei Düppel
herangetrieben hatten.
Die dänischen Regimenter, die die Stellung besetzen sollten, hatten wegen des
anhaltenden und wirkungsvollen preußischen Artillleriefeuers ihre Truppen bis auf
starke Sicherungen zurückgenommen.
Um Punkt 10:00 verstummte das preußische Artilleriefeuer und die Sturmgruppen
brachen aus den Gräben hervor und griffen an.
Bei Schanze IV handelte es sich um den stärksten Teil der dänischen Verteidigungs-
stellungen. Die Entfernung zu den peußischen Sturmgruppen betrug ca.400m.
Das dänische Feuer war hier am heftigsten und eine Anzahl von Offizieren fiel zu Beginn
des Angriffs dadurch, sodass die ihrer Führer beraubten Kompanien die Schanzen verwechselten.
Nur der linke Flügel, darunter der Zug des Leutnant Gustav Löbbecke von der 1. Kompanie
des 5. Westfälischen Infanterieregiments 53, hielt die Angriffsrichtung auf Schanze IV bei.
Held auf preußischer Seite wurde dieser Zugführer, Leutnant Löbbecke, der nicht nur als
einer der Wenigen die Richtung hielt, sondern mit seinem Zug die Schanze als Erster besetzt
hat. Zu Beginn des Angriffs wird Löbbecke an Kopf getroffen, erreicht aber noch die
feindlichen Palisaden,die umgehend durch preußische Pioniere zerstört werden. Nachdem er
die Schanze erklommen hat, wird er ein zweites Mal am Fuss getroffen.
Die dänische Besatzung wird niedergemacht.
10.13 Uhr wehte die preußische Fahne auf Schanze IV.
Auch jetzt steht Löbbecke wieder auf und und nimmt am Angriff seiner Sturmgruppe von
Schanze IV auf die Düppeler Mühle teil, als ihm durch einen Schuss in die rechte Wade die
Sehnen zerissen werden und er endgültig zusammenbricht.
Die ganze Provinz Westfalen war stolz auf ihn, denn von dort kamen er und sein Regiment.
Ihm wurde am 07.Juni 1864 der Orden Pour le Merite verliehen. Außerdem wurde er mit
dem badischen Zähringer Löwenorden und dem österreichischen Leopoldsorden dekoriert.
Gustav Eduard Löbbecke wurde am 24.03.1842 als Sohn des Kandidaten bei der
Dortmunder Bürgermeisterwahl von 1846, dem damaligen Gerichtsassessor am Ober-
landesgericht Dortmund und späteren Oberstaatsanwalt in Münster,Gustav Theodor
Löbbecke (1803-1886), geboren.
Er starb als Vorstand der Intendantur der 29. Division am 26.03.1883 in Freiburg. Es wurde
angenommen, dass die schwere Verwundung die Ursache für seinen frühen Tod war.